Die Fehlerscheibe in der Praxis auf privater Ebene
Rosina könnte eigentlich glücklich sein. Sie hat einen gut bezahlten Job und alles was zum Leben benötigt wird. Trotzdem hadert sie immer wieder mit einer Entscheidung aus der Vergangenheit. Vor einigen Jahren kam Robert ein guter Freund auf sie zu und fragte: „Willst du gemeinsam mit mir den Schritt in die berufliche Selbständigkeit wagen? Ich kündige meinen Job und werde mich als Berater selbständig machen. Da könnte ich eine gute Bürokraft mit Führungserfahrung an meiner Seite brauchen.“ Damals hatte Rosina spontan geantwortet: „Was ich soll meinen guten Job aufgeben und mich in solch ein Risiko begeben. Nein, das kommt gar nicht in Frage.“ Heute etliche Jahre später grübelt sie immer noch darüber nach. Gerade wenn sie nachts nach einem stressigen Tag auf der Arbeit im Bett liegt kommen die Gedanken und führen ein seltsames Eigenleben.
Fehler: Wieso habe ich mich nicht mit Robert gemeinsam selbständig gemacht?
Ich: Es war ein Fehler das Angebot auszuschlagen. Heute wärst Du Chefin.
Beteiligte Vater: Unternehmer nutzen nur ihre Mitarbeiter aus.
Beteiligte Chefin: Ständig erhalte ich von meiner Chefin zusätzliche Aufgaben übertragen.
Beteiligte Robert: Heute ist Robert in Rosinas Vorstellung sicher ein erfolgreicher Unternehmer.
Mit folgenden Fragen setzt sich Rosina nun auseinander:
- Wie wichtig war und ist mir meine berufliche Sicherheit?
- Ist jeder Unternehmer automatisch erfolgreich?
- Was war positiv an meiner Entscheidung für das Verbleiben im Angestelltenverhältnis?
- Wie sieht meine Umwelt die damalige Entscheidung gegen die Selbständigkeit?
- Was löst meine aktuelle Unzufriedenheit bei meiner Arbeit aus?
- Welchen Grund hat meine Chefin mir zusätzliche Aufgaben zu übertragen? (Chefin)
- Welcher Art sind die mir anvertrauten Aufgaben? (Chefin)
- Wie kommt mein Vater zu der Einsicht alle Unternehmer nutzen ihre Mitarbeiter aus? (Vater)
Nach der ehrlichen Analyse gestaltet Rosina nun ihre Zukunftsvision:
Fehler: Es war richtig das Angebot abzulehnen.
Beteiligte Robert: Eigentlich weiß ich nichts über Roberts Entwicklung und er spielt in meinem Leben aktuell auch keine Rolle mehr.
Beteiligte Vater: Die Sicht meines Vaters hat keinen Einfluß auf meine Arbeit, daher wurde er auch weggelassen.
Beteiligte Chefin: Die mir übertragenen Aufgaben sind Zeichen ihrer Wertschätzung und Anerkennung für meine Leistungen.
Ich: Ich bin glücklich mit meiner Arbeit und eine richtige Entscheidung im Angestelltenverhältnis zu verbleiben.
Stärken/Talente: So viele Stärken stehen mir zu Seite, sorgen für innere Ruhe und Ausgeglichenheit.
Idee: Es ist an mir Teile meiner Aufgaben zu delegieren.
Insgesamt hat sich Rosinas innere Unzufriedenheit und ihr ungutes Gefühl gelegt und die Situation wurde bereinigt.
Vielleicht geht es Ihnen ja auch manchmal wie Rosina.
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